Wildbienen naschen an Ringelblumen

Heldenhafter Schutz der Wildbienen – was können wir tun?

Der Heldenmarkt ist eine Verbrauchermesse für nachhaltigen Konsum. Am 19./20. März war die Messe wieder zu Gast bei uns im Ruhrgebiet. Ein Messestand ließ mein Herz für Wildbienen höher schlagen: der Verein Naturgarten e.V. zeigte Möglichkeiten, wie wir unseren kleinen Freunden das Leben leichter machen können.

Warum sollen wir Wildbienen schützen?

In den letzten Jahren sterben mehr und mehr Bienen. Nicht nur viele europäische Länder leiden unter einer ungewöhnlich hohen Sterberate ihrer Honigbienen, auch weltweit berichten Imkerinnen und Imker seit Ende der 1990er Jahren von einem Rückgang ihrer Bienenpopulationen. Der Rückgang der Honigbienenpopulationen fällt schneller auf, da Imker tote Honigbienen gleich bemerken.

Weniger beachtet, aber dafür genauso dramatisch, ist das Sterben der Wildbienen. Genau wie die Honigbienen sorgen sie dafür, dass Pflanzen bestäubt werden. Äpfel, Tomaten, Zucchini, Mandeln… – im Schnitt verdanken wir jede dritte Mahlzeit der Bestäubung von Bienen.

Was können wir tun?

Dipl.-Ing. Dorothea Schulte von Naturgarten e.V. erklärte mir, wie man es richtig macht mit dem aktiven Schutz der Wildbienen. Hierfür sollte man zwei wesentliche Lebensbereiche der Tiere beachten: Nistplätze und Nahrungsversorgung.

Ich erfuhr aus der Sicht einer Fachfrau, was ich bereits auf meinem eigenen Balkon beobachtet habe: die sogenannten Bienenhotels aus dem Baumarkt sind zum Teil ungeeignet für Wildbienen. Seit Jahren engagiere ich mich schon für das Wohl unserer kleinen pelzigen Freunde. Jedoch blieben einige Etagen meines „Hotels“ bis heute unbewohnt.

Der Verein Naturgarten e.V. hat 5 Tipps für Nisthilfen aus Holz zusammengestellt

In Deutschland gibt es 560 Wildbienenarten. Je nach Art haben sie ganz unterschiedliche Ansprüche an ihre Nistplätze. Mit Tannenzapfen oder gehäckseltem Holz kann jedoch keine Wildbiene etwas anfangen. Aufgebohrtes Holz zählt schon eher zu einem geeignetem Nistplatz. Allerdings finden sich in Bienenhotels häufig Holzstücke, die von der falschen Seite angebohrt sind.

Der Verein Naturgarten e.V. hat 5 Tipps für Nisthilfen aus Holz zusammengestellt.

Hartholz als Nisthilfen für Wildbienen – so machen Sie es richtig:

1. Die Wahl des Holzes

Verwenden Sie nur gut abgelagertes, trockenes Hartholz, wie z.B. Eiche, Buche, Esche. Nadelholz eignet sich nicht. Es können Holzblöcke, dickere Äste oder Stammabschnitte verwendet werden.

2. Die Bohrvorbereitungen

Das Wichtigste: Es wird quer zur Holzfaser gebohrt! Nicht, wie man es immer noch so häufig sieht, von vorne in die Jahresringe hinein, sondern von der Rindenseite.

3. Das Bohren

Bohren Sie Löcher von 2-8 mm Durchmesser und maximaler Bohrertiefe. Löcher von 3 – 6 mm sollten überwiegen, da kleinere Arten zahlenmäßig am meisten vertreten sind. Bei größeren Bohrlöchern sollte ca. 2 mm Abstand zwischen ihnen liegen. Anschließend müssen die Ränder abgeschmirgelt werden, das Bohrmehl sollte herausgeklopft werden. Eventuelle Holzfasern sollten mit einer Rundfeile oder mit einem scharfen Bohrer entfernt werden.

4. Perfektionierung der Nisthilfe

Als Witterungsschutz können Sie ein Brett bzw. ein Dach an der Nisthilfe befestigen. Weitere Nistmöglichkeiten, wie hohle Bambusstängel oder Schilfrohre können unter das Dach gesteckt werden.

5. Die Wahl des Standortes

Die Nisthilfe sollte mindestens den halben Tag Sonne haben und an einem windgeschützten, stauwarmen Platz stabil aufgehängt werden. Am besten hängen die Nisthilfen in südöstlicher Ausrichtung, von unserer Hauptwetterlage abgewandt. Die Anflugschneise sollte frei von störenden Objekten sein und zum Schutz vor Feuchtigkeit sollten die Nisthilfen nicht auf dem Boden stehen.

Ihre Erfahrungen

Wie sehen Ihre Erfahrungen mit Nisthilfen für Wildbienen aus? Haben Sie Ihr Bienenhotel selber gemacht oder, wie ich, im Baumarkt gekauft? Welche Materialien haben sich bewährt, welche blieben ungenutzt? Über Ihre Meinung oder Ihr Feedback freue ich mich sehr! Bitte nutzen Sie hierfür die Kommentarfunktion ganz oben in der Sidebar dieses Blog-Artikels.

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